Bussard in Wien (beim Frühstück)
Vor einigen Tagen, Morgens, ich tapse noch halbschlafen in die Küche und glaube meinen Augen nicht zu trauen: Da hockt ein Bussard auf unserer Terrasse! Und nicht nur das, er hat offenbar grad sein Frühstück in Arbeit!
Bussard – jetzt aber schnell!
Wie es sich für einen anständigen Fotografen gehört stürme ich natürlich sofort zur Kamera – wobei ich Glück hatte dass diese überhaupt in der Wohnung war, und nicht im Studio. Weniger Glück hatte ich diesbezüglich mit meinem heißgeliebten Canon EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM (ein wenig Werbung sei erlaubt – auf amazon.de ist es grad reduziert!), das war leider nicht verfügbar. Somit musste ich mich mit meinem Canon EF 100mm/1:2,8 USM Macro begnügen, das aber auch wirklich hervorragend ist (obwohl noch die alte Version, inzwischen neu als „L“ erhältlich!). Klar war aber, dass ich damit dann näher ran musste – vielleicht zu nahe…
Bevor es zu den Fotos kommt eine Warnung: Wer keine toten Tiere sehen will, sollte etwas weiter unten lieber nicht weiterschauen!
Die Natur ist nunmal leider brutal – leben und überleben. In dem Fall musste eine junge Taube daran glauben – dass sie jung war weiß ich, weil wir ihre Geburt quasi mitverfolgt hatten. Wir haben da eine „Stammtaube“ bei uns, die lebt unter dem Dach der benachbarten Schule. Diese Taube (männlich) war eine Zeit lange von einigen weiblichen Tauben begleitet, und eines Tages sahen wir dann zwei junge Tauben mit ihnen im Gespann. So nett es auch manchmal war, unseren Tauberich dabei zu beobachten wir er unsere Untersetzer als Wasserspender nutzte – ab diesem Moment war leider der Zeitpunkt gekommen, an dem wir Taubenabwehr zumindest auf der Außenseite der Terrasse montieren mussten, denn die Terrasse war zum Familien-Spa für die ganze Taubenfamilie mutiert – mit allen negativen Folgen, die man sich jetzt in ungefähr vorstellen kann…
Tja, und da war er jetzt, der Bussard, und hatte die Familie um ein Mitglied reduziert.
Hier nun die Fotos, die mir davon gelungen sind – alle natürlich Freihand, und durch die Scheibe.
Seine Mahlzeit zog sich übrigens über fast zwei Stunden! Ich musste dazwischen außer Haus, und als ich zurück kam, war er immer noch da!
Am Ende hinterließ er mir einen ziemlich sauber abgenagten Vogel, von dem er nur die Innereien verschmähte (ich Glücklicher…), einen großen Haufen Federn und das, was auch die Taubenfamilie immer hinterließ. Wunderbar. Das war der Teil meiner Arbeit – nach den Fotos – den ich nicht so besonders toll fand… ;)
Dein Bussard ist meiner Meinung nach ein Habicht!
Bussard fängt ganz selten Taube und das Muster auf der Brust hat nur Habicht.
Liebe Grüße!
Hallo Franz, danke für deinen Kommentar! Ich bin natürlich kein Ornithologe, hab mich aber doch schlau gemacht, bevor ich das veröffentlicht hatte (vor mittlerweile 10 Jahren so nebenbei :)). Was ich so rausgefunden habe, ist das ziemlich eindeutig ein Bussard, allein schon deshalb, weil Habichte eher grau sind, nicht braun. Auch der Schwanz in Fächerform spricht dafür.
So oder so war es ein beeindruckendes Erlebnis!
LG Klaus